Die Winteridylle hat sich über Weihnachten aufgelöst

2023-01-13 10:33:16 By : Mr. Jonny yu

Das hat natürlich Auswirkungen auf den Betrieb, aktuell geht nicht viel im Talkessel. Derzeit ist alpiner Skilauf nur am Götschen, am Gutshof und am Jenner auf der Talabfahrt möglich. Das Roßfeld, Hochschwarzeck und die Zinkenlifte sind derzeit geschlossen.

Im Skigebiet Götschen ist der Hauslift in Betrieb. Der große Lift fährt zwar ebenfalls, allerdings müssen die Skiläufer auf halber Strecke an der Kuppe aussteigen. »Hätten wir einen größeren Wasserteich, sähe alles weit besser aus. Wir lassen die Lifte so lange laufen wie es möglich ist. Und ab dem 4. Januar ist ja wieder Winterwetter vorhergesagt, das ist unsere große Hoffnung«, erklärte Götschenlifte-Betreiber Bernhard Heitauer. Von einem echten Weihnachtsgeschäft habe man jedoch wie am Jenner und am Gutshof auch am Götschen bisher nicht sprechen können. Vornehmlich übten die Nachwuchskräfte aus den verschiedenen Skiklubs ihr Training aus. Neuer Kinderlift am Hochschwarzeck

Am Hochschwarzeck geht weder Rodeln noch alpiner Skilauf. Wie von Geschäftsführer Christian Riel zu erfahren war, steht der neue Kinderlift neben dem Schmuckenlift fahrbereit und wird in Betrieb genommen, sobald es schneit.

Am Roßfeld ging schon vor dem letzten Wochenende nichts mehr. Das Tauwetter hat die bis dato guten Pistenverhältnisse wieder zunichte gemacht. Jede Menge Tourengeher waren schon am Gipfel und auch die Skischule hatte mit dem Unterricht gestartet. Josef Schaupp von den Roßfeldliften ist dennoch zuversichtlich und wird sofort wieder die Lifte in Betrieb nehmen, wenn es schneit.

Thomas Hettegger von der Jennerbahn zeigte sich mit dem Weihnachtsgeschäft trotz des Schneemangels in Verbindung mit den Restaurants »Jenneralm« und »Halbzeit« zufrieden. Immerhin konnten die Skiläufer am Krautkaser und auf der Talabfahrt ihren Sport ausüben. Dass man an Weihnachten richtig Skifahren kann, das hat es am Jenner zwischen 2009 und 2019 nur einmal gegeben. »Die Wetterprognosen sind über Silvester hinaus alles andere als rosig, wir fahren somit zunächst bis Silvester«, blickt Hettegger voraus. Von den rund 50 Zentimetern Schnee auf den Pisten sind nur zwei schmale weiße Bänder geblieben. Aktuell ist Skifahren noch von der Mittelstation bis ins Tal möglich, die neue Rodelbahn ist geschlossen.

Am Jenner, sagt Vorstandsvorsitzender Thomas Hettegger, könnte es allein die Technik richten: 10 Millionen Euro müsste man investieren, um die Beschneiung zu modernisieren. Mehr Kanonen und mehr Wasser wären notwendig. »Einen Kühlturm haben wir leider nicht«, sagt Hettegger. Ein solcher wäre aber notwendig, um das Wasser des Speichersees runter zu kühlen. Dann könnte auch bei höheren Temperaturen besser beschneit werden. In Zeiten von Energiekrise ist daran nicht zu denken. Außerdem: »Wer soll das bezahlen?«

Stefan Amort vom Familien-Skigebiet Gutshof bietet mit seinem Team den Hauslift, Seillift und teilweise den Tellerlift für den Skilauf an. Derzeit belegen an die 100 Kinder die verschiedenen Skikurse. Mit dem Geschäft über die Weihnachtstage sei man ebenfalls zufrieden gewesen, weil man ja ohnehin nichts Großartiges erwartet habe, erklärt Amort durchaus pragmatisch.

So bleibt für Gäste und Einheimische in diesen schneearmen Zeiten als sichere Alternative das Berchtesgadener Eisstadion an der Schießstätte, wo man beim Eislaufen dem Wintersport frönen kann.

Noch bis Montag, 2. Januar, gelten die Sonderöffnungszeiten, täglich am Vormittag von 10 bis 12.30 Uhr und am Nachmittag von 14 bis 16.30 Uhr.

Nordischer Langlauf ist derzeit auf der Scharitzkehl möglich. Am Aschauerweiher ist das Langlaufen ebenfalls noch im Angebot – aber sehr eingeschränkt. Maschinenschnee macht es möglich, dass die kleine Stadionrunde, die 700 Meter lang ist, in Betrieb gehalten werden kann.

Alle anderen Loipen im Berchtesgadener Talkessel sind wegen des aktuellen Schneemangels nicht benutzbar.